Metallverarbeitende Betriebe sind als diejenigen anerkannt und eingestuft,
die aufgrund der verwendeten Stoffe, der verwendeten Legierungen und der verschiedenen Produktionsverfahren das höchste Gesundheitsrisiko darstellen.
Die metallurgische Industrie befasst sich hauptsächlich mit der Verarbeitung von unedlen und edlen Metallen zu so genannten Mineral- oder Metallmatrix-Verbundwerkstoffen. Der Stahlsektor hingegen befasst sich speziell mit der Produktion von Eisenmetallen (Eisen und Stahl).
Die Produkte beider Industrien finden breite Verwendung im Bauwesen, im Verkehrswesen, im Fahrzeugbau und in Haushaltsgeräten. Es gibt jedoch spezifische Gefahren für diese Kategorie von Arbeitnehmern, nämlich das Schmelzen von Verbindungen, die Verwendung von Quarzstaub und verschiedenen Metallen, Eisenoxiddämpfe sowie Gase und Dämpfe wie Kohlenmonoxid (CO), Cyanwasserstoff (HCN), Schwefelwasserstoff (H2S), Benzol (C6H6), Asbest, Talkum und andere. Die in die Luft freigesetzten Fasern lagern sich ab dem Moment des Einatmens in den Atemwegen ab.
In der Eisen- und Stahlindustrie geht das größte Risiko vom Einsatz von Hochöfen aus, die für die kontinuierliche Produktion und das Gießen von Roheisen erforerlich sind. Bei der Stahlproduktion werden viele giftige Gase freigesetzt, wie Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) und andere explosive Gase wie Methan (CH4). Dies bedeutet, dass die Atmosphäre ständig mit leistungsstarken Gasmeldern überwacht werden muss, um die geltenden Arbeitsplatzgrenzwerte einzuhalten.
Als Pneumokoniose werden alle Atemwegserkrankungen der Lunge bezeichnet, die durch längere Exposition gegenüber und Einatmung von Luftschadstoffen entstehen. Alle Krankheiten, die die Bronchialschleimhäute betreffen, werden als Bronchopathien bezeichnet.
Verschiedene berufsbedingte Belastungen werden dagegen mit Lungenkrebs in Verbindung gebracht. Die wichtigsten davon sind Asbestfasern, Nickelverbindungen, Arsen, Dieselabgase und Radongas.
Im Allgemeinen überwiegen bei jüngeren Menschen Krankheiten mit einer kürzeren Latenzzeit, wie z. B. allergische Krankheiten: Asthma und Rhinitis machen in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen 58,3 % bzw. 33,3 % der Atemwegserkrankungen aus. Die Pneumokoniose hingegen tritt fast ausschließlich in den älteren Altersgruppen auf; Asbestose in der Altersgruppe 60+ macht 37,9 % der Atemwegserkrankungen aus, Silikose in der Altersgruppe 50-59 21,9 %. Die Kontrolle von Siliziumdioxidstaub am Arbeitsplatz und das Verbot von Asbest haben zu einem Rückgang dieser Krankheiten geführt, die jedoch bei Personen, die in der Vergangenheit exponiert waren, weiter-hin auftreten.
Daher sollten spezifische Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Atemwege evaluiert werden, und bei der Risikobewertung sollte das Auftreten neuer Risikosituationen berücksichtigt werden. So wurden in den letzten Jahren in der Literatur Fälle von Silikose, auch mit kurzer Latenzzeit (akute Silikose), gemeldet.
Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, neben der systematischen Verwendung von PSA, die dem Risiko angemessen ist (FFP3-Masken), auch die Staubunterdrückung und die Nassbearbeitung einzusetzen.