Gasfilter gibt es in verschiedenen Ausführungen hinsichtlich der Abscheidung von Gasen und der Aufnahmekapazität der Filter.
Grundsätzlich bestehen Gasfilter aus einem Filtergehäuse, einen Lufteinlass, einem Luftauslass zur Atemschutzmaske und einem Filtermedium, der Aktivkohle.
Aktivkohle kann durch "Aktivierung" (Gas-Aktivierung oder chemische Aktivierung) aus kohlenstoffhaltigen Materialien hergestellt werden. Dabei bilden sich ultrafeine, untereinander vernetzte Poren im Material, so dass sich die Oberfläche extrem vergrößert.
Organische Gase:
Diese große Oberfläche kann nun die Gas-Moleküle adsorbieren. Die Bindung der Moleküle erfolgt nach einem physikalischen Prinzip über Van-der-Waal`sche Kräfte. Da diese Kräfte relativ schwach ausgeprägt sind, bleiben die Gas-Moleküle auch nicht dauerhaft gebunden. Sie lösen sich nach der Adsorption wieder ab, werden wieder adsorbiert, ... - und wandern so weiter Richtung Maskenseite. Wie schnell die Gas-Moleküle das Filter durchwandern, hängt von der Art und Konzentration des Schadstoffes, der Menge des eingesetzten Filtermaterials, dem Atemvolumenstrom und der Temperatur ab. Dies definiert dann die Standzeit des Filters.
Anorganische Gase:
Atemschutz-Filter, die für anorganische Gase eingesetzt werden, verfügen über imprägnierte Aktivkohle. Durch die chemische Adsorption können so Stoffe entweder über die Van-der-Waal`sche Kräfte oder über chemische Bindung aus der Atemluft entfernt werden.
Arten und Farbkennzeichnungen von Gas-Atemschutzfiltern
Die europäische Norm EN 14387:2021 definiert den Schutz vor unterschiedlichen Dämpfen und Gasen wie folgt:
Die Filter werden, unabhängig von ihrer obigen Einstufung, in drei verschiedene Filterklassen eingeteilt, die sich nach der Kapazität des Filtermaterials richtet.
Filter mit einer größeren Menge an Filtermaterial bieten Schutz vor höheren Konzentrationen des Gefahrstoffes, oder bei geringeren Schadstoff-Konzentrationen eine längere Filter-Standzeit. Einige Filter (z.B. AX-Filter) müssen nach jeder Schicht getauscht werden.
| Filterklasse | 1 | 2 | 3 |
| Schutzkapazität gegen Dämpfe und Gase | klein | mittel | groß |
| Expositionsgrenzwert | 1000 ppm (0,1 vol.-%) |
5000 ppm (0,5 vol.-%) |
10000 ppm (1,0 vol.-%) |
Die jeweilige Filterklasse findet man im Anschluss an den Kennbuchstaben, z.B. ABEK2 (also A2 B2 E2 K2).
Gasfilter, die Schutz vor verschiedenen Substanzgruppen bieten, werden als Mehrbereichsfilter bezeichnet.
Beispiel:
AX-FIlter = Gasfilter für organische Substanzen mit einem Siedepunkt ≤ 65° C.
ABEK-Filter = Mehrbereichsfilter für organische Substanzen mit einem Siedepunkt > 65° C, Anorganische Gase und Dämpfe, Schwefeldioxid, Chlorwasserstoff, Ammoniakund organische Ammoniakverbindungen
Hier geht es zu den Atemschutzfiltern für Gase, Aerosole und Partikel.
